Der Havaneser

Geschichte

Der Havaneser zählt, so wie auch der Malteser, der Bichon Frisé, der Bologneser, das Löwchen sowie der Coton de Tulear, zur Gruppe der Bichons. Das Wort "bichon" kommt aus dem Französischen und bedeutet „flauschiger Hund“. Der Havaneser wurde aufgrund seines Aussehens und seines Wesens in Europa schon während der Renaissance geschätzt und wurde ein modischer Schoßhund. Während der Kolonialzeit brachten Seefahrer die populäre Hunderasse dann nach Kuba. Aufgrund seines tabakfarbenen Fells wird fälschlicherweise Kuba mit seiner Hauptstadt Havanna bis heute als Heimat des Havanesers angesehen. Der Havaneser zählt zu den Begleithunden und gehört in die FCI-Gruppe 9 (Gesellschafts- und Begleithunde)

Wesen

Der Havaneser zeichnet sich durch sein ausgeglichenes, freundliches Wesen aus. Mit seiner charmanten, offenen Art erobert er die Herzen seiner Familie im Sturm. Doch der Havaneser ist keinesfalls nur ein Hund fürs Sofa, sondern liebt Bewegung und Action: Er ist ein unternehmungslustiger, sportlicher und neugieriger Hund, der auch im Bereich Agility, Breitensport, Dog Dancing oder Obedience anzutreffen ist. Auch Wanderungen oder Radausflüge sind für einen gesunden, ausgewachsenen Havi kein Problem. Seine schnelle Auffassungsgabe und Intelligenz machen den Havaneser zu einem angenehmen Hausgenossen. Sein problemloser Umgang mit Hunden aller Rassen macht den Havaneser zum idealen Ausstellungshund.

Pflege

Der Havaneser hat keine Unterwolle und unterliegt keinem Fellwechsel. Dadurch ist er für Allergiker in der Regel besser verträglich als haarende Hunderassen (eine Verträglichkeit muss dennoch im Einzelfall ausgetestet werden!). Das lange, seidige Haar bedarf regelmäßiger Pflege, um es am Verfilzen zu hindern. Dazu muss es mindestens zweimal wöchentlich mit geeigneten Pflegeutensilien gekämmt und gebürstet werden.

Baden ist in größeren Intervallen und nur dann notwendig, wenn der Hund verschmutzt ist. Auch hier gilt, dass die verwendeten Produkte zum Fell passen müssen: ein rückfettendes Shampoo und ein hochwertiger Conditioner erleichtern das Kämmen enorm. Zudem müssen in regelmäßigen Abständen die Haare zwischen den Ballen ausgeschnitten werden und die Krallen gekürzt werden.

Wer keine Ausstellung mit seinem Havaneser besuchen möchte, kann sich auch dafür entscheiden, das Fell durch Scheren oder Schneiden zu kürzen. Dadurch wird das Verfilzen weitgehend verhindert und der Plegeaufwand wird deutlich reduziert.

 

Wir beraten unsere Welpenkäufer natürlich gerne über alle Aspekte einer rassegerechten Fellpflege!

Rassestandard nach FCI

Ursprung: Kuba
Verwendung: Gesellschafts- und Begleithund
Gruppe 9 Gesellschafts- und Begleithunde, Sektion 1 Bichons und verwandte Rassen
Ohne Arbeitsprüfung

Kurzer Geschichtlicher Abriss

Diese Rasse stammt aus der westlichen Mittelmeergegend und hat sich entlang der spanischen und italienischen Meeresküste entwickelt. Offenbar wurden diese Hunde frühzeitig durch italienische Überseekapitäne in Kuba eingeführt. Irrtümlicherweise hat die am häufigsten vorkommende Havanna-Farbe (tabakfarben) dieser Hunde dazu verleitet, Havanna, die Hauptstadt von Kuba, als Ursprungsort anzunehmen. Infolge unglücklicher Umstände sind indessen alle alten Havaneser-Blutlinien in Kuba ausgestorben; anscheinend konnten jedoch einzelne Hunde aus Kuba herausgeschmuggelt werden; ihre Nachkommen überleben in den USA.

Allgemeines Erscheinungsbild

Der Havaneser ist einkleiner, kräftiger, niederläufiger Hund; sein Haar ist lang, üppig, weich und vorzugsweise gewellt. Sein Gangwerk ist lebhaft und elastisch.

Wichtige Proportionen

Die Länge des Fangs von der Nasenspitze zum Stop entspricht der Länge des Schädels vom Stop zum Hinterhauptstachel. Das Verhältnis zwischen der Körperlänge (gemessen zwischen Buggelenk und Sitzbeinhöcker) und der Widerristhöhe beträgt 4:3.

Wesen

Speziell aufgeweckt und leicht zum alarmgebenden Hund zu erziehen; liebevoll und fröhlich, anziehend, bezaubernd, spielerisch, sogar etwas närrisch. Er liebt Kinder und spielt unentwegt mit ihnen.

Kopf

Mittelgross; das Verhältnis der Länge des Kopfes zur Länge des Rumpfes (vom Widerrist bis zum Rutenansatz gemessen) beträgt 3:7.

 

OBERKOPF
Schädel: Flach bis sehr wenig gewölbt, breit; Stirn wenig ansteigend; von oben gesehen ist der Schädel hinten abgerundet, an allen anderen Seiten fast gerade und viereckig.
Stopp: Mässig ausgeprägt.


GESICHTSSCHÄDEL
Nasenschwamm: Schwarz oder braun.
Fang: Er verjüngt sich leicht und progressiv gegen den Nasenschwamm zu; nie spitz oder stumpf.
Lefzen: Dünn, trocken, gut anliegend.
Kiefer / Zähne: Scherengebiss. Ein vollständiges Gebiβ ist erwünscht; das Fehlen der PM 1 (Prämolaren 1) und der M3 (Molaren 3) wird geduldet.
Backen: Sehr flach, nicht vorstehend.
Augen: Ziemlich groβ, mandelförmig, so dunkelbraun wie möglich. Ausdruck freundlich. Die Umrandung des Auges soll dunkelbraun bis schwarz sein.
Ohren: Relativ hoch angesetzt; sie fallen längs der Backen und bilden eine unauffällige Falte, die sie leicht anhebt; sie laufen wenig spitz aus; sie sind von langen Fransen besetzt. Weder windmühlenartig abstehend noch dicht an den Backen anliegend.

Hals

Von mittlerer Länge.

Körper

Die Länge des Körpers übertrifft um weniges die Widerristhöhe.
Oberlinie: Gerade, über den Lenden leicht gewölbt.
Kruppe: Gut abfallend.
Rippen: Gut gewölbt.
Untere Profillinie und Bauch: Gut aufgezogen. 

Rute

Hoch getragen, entweder in Form eines Krummstabs oder, vorzugsweise, über dem Rücken gerollt; die Befederung ist lang und seidig.

Gliedmaßen

VORDERHAND:
Allgemeines: Vorderläufe gerade und parallel, trocken; gute Knochenstruktur. Der Abstand vom Boden bis zum Ellenbogen soll denjenigen zwischen Ellenbogen und Widerrist nicht übertreffen.
Vorderpfoten: Leicht länglich in ihrer Form, klein; Zehen eng aneinander- liegend.

 

HINTERHAND:
Allgemeines: Gute Knochenstruktur; mässige Winkelung.
Hinterpfoten: Leicht länglich in ihrer Form, klein; Zehen eng aneinander- liegend.

Gangwerk

Der Bewegungsablauf beim Havaneser ist seinem fröhlichen Wesen entsprechend auffällig leichtfüssig und elastisch. Die gerade nach vorne gerichteten Vorderläufe bewegen sich frei, während die Hinterläufe in gerader Linie für den nötigen Schub sorgen.

Haarkleid

Haar: Das wollene Unterhaar ist schwach entwickelt, oft ganz fehlend. Das Deckhaar ist sehr lang (12 - 18 cm bei einem erwachsenen Hund), weich, glatt oder gewellt und kann lockige Strähnen bilden. Jedwede Zurechtmachung, jedes Ausgleichen der Länge der Haare mit der Schere und jede Art von Trimmen sind verboten. Ausnahme : die Säuberung der Haare an den Pfoten ist zulässig; die Haare auf der Stirne dürfen leicht gekürzt werden, damit sie die Augen nicht bedecken; auch die Haare am Fang dürfen leicht gekürzt werden, aber vorzugsweise belässt man sie in ihrer natürlichen Länge.
Farbe: Selten vollständig reinweiβ, falbfarben in verschiedenen Tönungen (leicht schwarz gewolkt ist zulässig), schwarz, havannabraun, tabakfarben, rötlichbraun, Flecken in den erwähnten Farben sind zulässig. Brand- Markierungen sind in allen Schattierungen erlaubt.

Größe

Widerristhöhe: 23 bis 27 cm
Toleranz: von 21 bis 29 cm.